Mit einem Körperschaftsteuersatz von 12,5% ist Irland derzeit die unangefochtene Steueroase Nummer eins in Europa, womit vor allem ausländische Investoren angelockt werden sollten, was mit Apple, Facebook, Google und Hunderten von anderen, meist amerikanischen Firmen auch ganz wunderbar geklappt hat, die allesamt ihre Europazentralen heute in Dublin betreiben.
Gewerbesteuer wie sie in Deutschland erhoben wird, vor langen Jahren auch in Österreich, kennt das irische Steuersystem nicht, da es keine Unterscheidung in Gewerbe und Nicht-Gewerbe gibt und auch sind Solidaritätszuschläge und andere Zusatzabgaben in Irland unbekannt, so dass es bei den 12,5% Körperschaftssteuer auf Handelseinkünfte von Unternehmen dann auch tatsächlich bleibt.
In den Genuss der traumhaften, irischen Steuersätze kommen allerdings nur Firmen, die auch tatsächlich in Irland ansässig sind. Das bedeutet, dass die Geschäftsleitung Vorort sein muss oder/und dass es eine feste Betriebs- oder Fabrikationsstätte in Irland geben muss, was mit einer reinen Mietanschrift alleine nicht zu bewerkstelligen ist.
Denn: Geregelt werden transnationale Fälle durch so genannte Doppelbesteuerungsabkommen, die Irland schon vor langer Zeit auch mit Deutschland, Österreich und der Schweiz abgeschlossen hat und die einerseits zum Zweck haben eine Doppelbesteuerung in zwei Ländern zu vermeiden. Andererseits soll vermieden werden, dass in keinem Land Steuern bezahlt werden.
Eine irische Firma zahlt deshalb nicht automatisch und immer ihre Steuern in Irland, sondern über die Steuerpflicht entscheidet der Ort der Geschäftsleitung bzw. die Lage von realen - im Gegensatz zu virtuellen - Betriebsstätten.
Eine irische Limited ist insofern keine Schnellsparlösung, die sich per Knopfdruck vom Schreibtisch aus errichten lässt, und mit der sich die Steuerpflicht eines Unternehmens im Handumdrehen nach Irland verfrachten lässt. Sehr wohl können Unternehmen, die einzelne Geschäftsbereiche oder Funktionseinheiten tatsächlich nach Irland auslagern können, von den irischen Steuersätzen profitieren, wobei die Steuerersparnis umso größer ist, je größer die jährlichen Gewinne sind. Gibt es nur 2000,- EUR zu sparen, dann ist Irland nur sehr bedingt eine probate Lösung für das Steuerproblem.