Die Mehrwert- oder Umsatzsteuer - beide Begriffe werden im deutschen Sprachgebrauch mit Ausnahme der Schweiz synonym gebraucht - wird in Irland als Value Added Tax, kurz VAT, bezeichnet. Sie ist eine indirekte Steuer, die nicht von den Unternehmen, sondern vom Verbraucher getragen wird. Der Unternehmer kassiert lediglich die Mehrwertsteuer für das Finanzamt, zahlt Sie aber nicht selbst.

Der Mehrwertsteuersatz in Irland ist dabei abhängig davon, was konkret in Rechnung gestellt bzw. gekauft wird, wobei es fünf verschiedene Mehrwertsteuersätze in Irland gibt und auch einen Nullsteuersatz, der einer Befreiung von der Mehrwertsteuer gleichkommt.

Regulär beträgt die irische VAT 23%. Daneben gibt es ermäßigte Steuersätze von 13,5% (Reduced Rate), 9% (Second Reduced Rate) und 4,8% (Livestock Rate) sowie einen speziellen Satz für Landwirte von 5,4% (Flat-rate Compensation for Farmers). Keine Mehrwertsteuer wird etwa berechnet bei Büchern, Arznei- und bestimmten Nahrungsmitteln sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. 9% werden beispielsweise bei Zeitungen und Zeitschriften und in der Gastronomie berechnet.

Nicht jede Firma unterliegt dabei der VAT, sondern es gibt Umsatzgrenzen (VAT Registration Thresholds), unterhalb derer es sich eine Firma aussuchen kann, ob sie sich zur Mehrwertsteuer registriert oder nicht. Diese liegen bei 75.000 EUR für den Warenhandel und bei 37.500 EUR für Firmen, die Dienstleistungen anbieten. Werden diese Beträge in der laufenden Buchhaltungsperiode überschritten, so muss eine VAT-Registrierung erfolgen.

Die Erteilung einer VAT Number erfolgt dabei ebenso wie die Erteilung einer Steuernummer generell nicht automatisch sondern muss in jedem Fall gesondert beantragt werden, was online möglich ist. Die Erteilung einer irischen VAT Number setzt dabei voraus, dass die Gesellschaft in Irland steuerpflichtig ist und eine Betriebsstätte im Inland unterhält. Ist das nicht der Fall, dann muss die Mehrwertsteuernummer in dem Land beantragt werden, in dem eine Steuerpflicht vorliegt.